Discussion on the Meaning of War and Translation from: The Spaceship Yugoslavia show at NGBK
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What ist the Name of War Today?
“Čega je danas ime rat?” (What is the name of war today?) is a platform which, over the past few months, has gathered translation gro¬ups in Prishtinë, Ljubljana, Maastricht, Zagreb, Tuzla, Belgrade, Mostar and Berlin. These groups have translated, discu¬ssed and distributed excerpts from the text by Cat¬herine Hass: Qu’ appelle t-on une guerre? EnquetesurIe nom de guerre aujourd’hui.
The translation groups have raised questions regar¬ding the contemporary conception of the meaning of war. In the context of the current global and per¬manent war, they have also tackled and discussed the web of basic terms which contribute to under¬standing the war history of the Socialist Federal Re¬public of Yugoslavia. Through this long-term work, Grupa Spomenik continues its research into how we can contemplate and produce space for open, cri¬tical and engaged discussion about the wars of the 1990s. It also facilitates space for the recognition of new forms of commonality, and finally – creates spa¬ce for carrying out Yugoslav Studies.
Extension of “What is the Name of War Today?”
GRUPA SPOMENIK (Monument Group) and Translation Groups:
Grupa Spomenik (Damir Arsenijević, Jelena Petrović, Branimir Stojanović, Milica Tomić), Antonia Majača, Vjollca Krasniqi, Ivana Bago, Dren Berishaj, Shrpe¬sa Veliqi, Donjete Sadiku, Lidija Radojević, Katja Su¬dec, Tjaša Pogačar, Dubravka Sekulić, Žiga Testen, Dragana Jovović, Branislav Đorđević, Azra Čaušević, Lejla Osmić, Asmir Fazlić, Noa Treister, Tanja Simić Bercloz, Vida Knežević, Marko Miletić, Vladimir Mi¬ladinović, Nenad Porobić, Marija Ratković, Jovanka Vojinović, Srđan Hercigonja, Dejan Vasić, Anja Bogojević, Husein Oručević, Ronald Panza, Amila Puzić, Mili Sefić, Naomi Hennig, Jovana Komnenić, Arman Kulašić, Dejan Marković, Arnela Mujkanović, Katja Sudec, Anita Šurkić.
Čega je danas ime rat? (Wie lautet der Name des Krieges heute?) ist eine von Grupa Spomenik initiierte Plattform, die bislang Übersetzungsgruppen aus Prishtina, Ljubljana, Maastricht, Zagreb, Tuzla und Belgrad zusammengeführt hat. Diese Gruppen haben Auszüge aus Catherine Hass’ Text „Qu’appellet-on une guerre? Enquete sur le nom de guerre aujourd’hui” übersetzt, diskutiert und verbreitet. Die Übersetzungsgruppen haben Fragen zur zeitgenössischen Konzeption von Krieg gestellt. Sie diskutierten notwendige Grundbegriffe im Kontext des gegenwärtigen globalen und permanenten Krieges – Vokabular, das zu einem besseren Verständnis der Geschichte des Krieges in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien beiträgt. Durch diese langfristige Arbeit setzt Grupa Spomenik ihre Recherche zu der Fragestellung fort, inwieweit ein Raum für offene, kritische und engagierte Diskussion zu den Kriegen der 1990er Jahre gedacht und produziert werden kann. Sie schafft damit auch einen Raum für die Anerkennung neuer Formen der Gemeinsamkeit und – nicht zuletzt – für die Jugoslawien-Forschung.
Erweiterung der Arbeit “What is the Name of War Today?” („Was ist heute der Name für Krieg?“)
GRUPA SPOMENIK (Monument Group) und Übersetzungsgruppen :
Grupa Spomenik (Damir Arsenijević, Jelena Petrović, Branimir Stojanović, Milica Tomić), Antonia Majača, Vjollca Krasniqi, Ivana Bago, Dren Berishaj, Shrpe¬sa Veliqi, Donjete Sadiku, Lidija Radojević, Katja Sudec, Tjaša Pogačar, Dubravka Sekulić, Žiga Testen, Dragana Jovović, Branislav Đorđević, Azra Čaušević, Lejla Osmić, Asmir Fazlić, Noa Treister, Tanja Simić Bercloz, Vida Knežević, Marko Miletić, Vladimir Mi¬ladinović, Nenad Porobić, Marija Ratković, Jovanka Vojinović, Srđan Hercigonja, Dejan Vasić, Anja Bogojević, Husein Oručević, Ronald Panza, Amila Puzić, Mili Sefić, Naomi Hennig, Jovana Komnenić, Arman Kulašić, Dejan Marković, Arnela Mujkanović, Katja Sudec, Anita Šurkić.
„Raumschiff Jugoslawien – Die Aufhebung der Zeit“ blickt aus der Gegenwart auf den Umgang mit der (post-)jugoslawischen Geschichte. Es werden künstlerische Projekte und theoretische Standpunkte präsentiert, die kulturelle und ästhetische sowie politische und sozioökonomische Aspekte der postjugoslawischen Realität beleuchten. Die Ausstellung sucht kritische Sichtweisen auf die multiplen Politiken der ehemals jugoslawischen Nationalstaaten in der so genannten Transition zum Kapitalismus zu stärken und zu etablieren.
mehr info:
Adela Jušić / Lana Čmajčanin, Alban Muja, Bojan Fajfrić, Damir Radović, Igor Grubić, Hristina Ivanoska, Klopka za pionira, Marko Krojač (Marc Schneider), Marijan Crtalić, Marcel Mališ, Grupa Spomenik (Damir Arsenijević, Jelena Petrović, Branimir Stojanović, Milica Tomić / Gäste: Vjollca Krasniqi, Dubravka Sekulić), Nina Höchtl, Peter Mlakar / Laibach, Phil Collins, Sebastjan Leban / Staš Kleindienst, Vahida Ramujkić, Vesna Pavlović
Seit der Transformation der europäischen sozialistischen Staatssysteme (nach 1989) artikulieren sich politische Positionen des Postkommunismus dadurch, dass sie nahezu alle Facetten des ehemaligen Systems als Teile eines totalitären Gebildes abwerten, um ihren Freiheitsanspruch zu rechtfertigen - Freiheit in Bezug auf ethnische Identität und/oder auf privates Eigentum. Die vielfach als „historisch“ abgelegte Thematik einer sozialistischen Realität wird in der Ausstellung konträr dazu neu verankert und als alternative Konstruktion neu denkbar und benennbar gemacht. Sie wird aus dem Bereich des Persönlichen/Privaten evakuiert und im Hinblick auf konkrete politische Entwicklungen – etwa die vollzogene oder bevorstehende Eingliederung der ex-jugoslawischen Staaten in die Europäische Union – untersucht.
Jenseits romantisierender Rückblicke oder (kunst-)historisch abgesicherter Positionen der Dissidenz werden in der NGBK Arbeiten überwiegend jüngerer Künstler_innen präsentiert. Die Ausstellung versteht sich als Plattform selbst-initiierter Bildung sowie als Reflektionsrahmen, innerhalb dessen sich ein Spektrum kritischer Perspektiven auf die Vergangenheit wie auf die Gegenwart manifestieren kann. „Raumschiff Jugoslawien“ fragt danach, auf welche Weise heute die sozialistische Vergangenheit konstruktiv reflektiert werden kann – eine Vergangenheit, die der jüngeren Generation zumeist nur durch den Filter einer ideologisch motivierten, öffentlichen Ablehnung zugänglich war und ist.
Inwiefern eine von Revisionismus und Nostalgie Abstand haltende Anerkennung der Vergangenheit zur Konzeption zukünftiger gesellschaftlicher Veränderungsprozesse beitragen kann, ist eine Frage, die sich nicht in der Auseinandersetzung mit Geschichtsbildern in Ex-Jugoslawien erschöpft. Auch in Berlin scheint es durchaus angebracht, diese Frage im Hinblick auf die Narrative des deutschen Wende- und Einheitsdiskurses zu stellen. „Raumschiff Jugoslawien – Die Aufhebung der Zeit“ legt seinen Betrachter_innen nahe, normativen Erzählungen zu misstrauen und diesen die genaue Recherche und ästhetische Auseinandersetzung entgegen zu halten.
Das Projekt wird organisiert und kuratiert von: Anita Šurkić, Arman Kulašić, Arnela Mujkanović, Dejan Marković, Jovana Komnenić, Katja Sudec, Naomi Hennig