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Im Zentrum der Sendung steht „Das wassergewordenen Kanonbuch“ des in Berlin lebenden US-amerikanischen Komponisten Ming Tsao. 2016 von den Neuen Vocalsolisten uraufgeführt, war das Werk noch nie in Berlin zu hören. Da sie auch nicht auf Tonträger verfügbar und unglaublich radiophon sind, senden wir die 20 Kanons für 7 Stimmen bei reboot.neue musik in ihrer ganzen Länge von insgesamt 24 Minunten.. Anschließend gibt Ming Tsao im Interview Auskunft über das Werk und seinen Zusammenhang mit seiner Oper „Die Geisterinsel“, zu der die „Kanonbuch“ eine Art Satellit darstellt und aus deren zweitem Akt „Mirandas Atemwende“ es einige Kostproben zu hören.
„Ich versuche hier, am Mittel der Stimme eine Art Trennlinie zwischen expressiver Musik und dokumentarischer Klangauthentizität zu ziehen. In meiner Geisterinsel mussten die Sänger einen Großteil ihrer Parts mit der Sprechstimme umsetzen. Dieses Konzept habe ich im neuen Stück weiterentwickelt. Einige Kanons verwenden Sprechstimme, andere eine Art Gesang, die geräuschbasiert ist, beispielsweise einatmendes Singen, Multiphonics oder Gesang zwischen Ton und Atem.“ (Ming Tsao)
Eröffnet wird die Sendung mit Ausschnitten aus Pierre Boulez’ „Repons“, das am 30.11. und 1.12. unter der Leitung von François-Xavier Roth vom Boulez Ensemble im Pierre Boulez Saal im Rahmen eines lecture concerts aufgeführt wird. Eines der Konzerte des Jahres für reboot.neue musik. Der zweite dringende Konzerthinweis betrifft die Eröffnung der vielteiligen Konzertreihe „Autonome Musik“ mit dem Ensemble Mosaik am 7.12. in der Kulturbrauerei.